25.10.2022
Ausbildung setzt Maßstäbe
Die Akademie für Kardiotechnik am Deutschen Herzzentrum Berlin (DHZB) wird vom „European Board of Cardiovascular Perfusion“ mit der besten Bewertung aller anerkannten Ausbildungsstätten in Europa ausgezeichnet.
Als bundesweit erste Einrichtung dieser Art bietet die Akademie seit mehr als 30 Jahren die Ausbildung als Kardiotechniker*in an – ein Beruf mit stark wachsender Bedeutung.
Das „European Board of Cardiovascular Perfusion (EBCP)“ hat die Akademie für Kardiotechnik (AfK) am Deutschen Herzzentrum Berlin erneut als anerkannte Ausbildungsstätte akkreditiert.
Die Prüfenden vergaben der AfK dabei mit 6,9 Punkten die beste Bewertung von allen 21 derzeit EBCP-akkreditierten Ausbildungsstätten in Europa. Die AfK setze europaweit „weiterhin Maßstäbe für die Ausbildung von Kardiotechniker*innen“, so das Fazit der Gutachter*innen.
Bestätigte Qualität
Die AfK am Deutschen Herzzentrum Berlin wurde erstmals im Jahr 2000 EBCP-akkreditiert und nun erneut überprüft und bewertet. Dabei wurden auch Studierende ausführlich und unabhängig befragt.
In ihrer Bewertung hoben die Gutachtenden unter anderem die große fachliche Expertise der Lehrenden, die sehr geringe Anzahl der Studienabbrecher*innen und die exzellente Ausstattung der OPs im DHZB als Ausbildungsklinik hervor.
„Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung, die wir als wertvolle Bestätigung unserer stetigen Bemühungen um eine bestmögliche Ausbildung sehen. Das spornt uns weiter dazu an, unser Ausbildungsangebot kontinuierlich zu verbessern und auszubauen“, sagt Diplom-Medizinpädagoge Dr. rer. medic. Frank Merkle, Leiter der Akademie für Kardiotechnik am DHZB; „insbesondere im Hinblick auf die Akademisierung dieses anspruchsvollen und faszinierenden Berufs.“
Kardiotechnik: Junges Berufsbild mit wachsender Bedeutung
Viele Eingriffe am Herzen sind nur möglich, wenn das Organ stillgelegt und der Kreislauf der Patient*in mit einer Herz-Lungen-Maschine aufrechterhalten wird.
Die mit der Vorbereitung, Wartung und Bedienung dieser lebenserhaltenden Systeme verbundene Verantwortung erfordert eine spezialisierte Ausbildung und umfangreiches Fachwissen. So sind das noch relativ junge Berufsbild der Kardiotechnikerin bzw. des Kardiotechnikers und entsprechende Studiengänge entstanden.
Die Akademie für Kardiotechnik am DHZB wurde im Jahr 1988 als bundesweit erste Ausbildungsstätte für Kardiotechniker*innen gegründet. Seitdem haben mehr als 630 Teilnehmende die Ausbildung durchlaufen – mehr als an jeder anderen Ausbildungsstätte in Deutschland.
Bereits 2008 wurde an der AfK ein vollständig eingerichteter Simulations-OP zum praxisnahen Training in Betrieb genommen.
Trend zur Akademisierung
Die Aufgaben der Kardiotechnik haben sich inzwischen beträchtlich erweitert. Neben der Steuerung der Herz-Lungen-Maschine arbeiten Kardiotechniker*innen heute auch mit Systemen zur mittel- bis langfristigen Kreislaufunterstützung, mit Herzschrittmachern und Defibrillatoren sowie im Hybrid-OP und bei der Organentnahme bei Transplantationen. Die wachsenden Anforderungen machen eine höherwertige Ausbildung und damit die Akademisierung des Berufs zunehmend notwendig.
Seit 2008 bietet die AfK deshalb auch den Studiengang B.Sc. Cardiovascular Perfusion an: ein dreijähriges ausbildungsintegrierendes Bachelor-Studium, das bereits mehr als 150 Studierende an der AfK abgeschlossen haben. Die Zahl der Studierenden ist in den letzten Jahren um über ein Drittel auf bis zu 35 Studierende pro Kurs gestiegen. Auch die Einrichtung eines Masterstudiengangs ist in den nächsten Jahren geplant.
Aufwändiges Akkreditierungsverfahren
Das „European Board of Cardiovascular Perfusion“ wurde 1991 von den Kardiotechnik-Verbänden aller damaligen EG- bzw. EFTA-Mitgliedsstaaten mit dem Ziel der Schaffung einheitlich hoher Qualitätsstandards in der Ausbildung von Kardiotechniker*innen gegründet.
Zur Akkreditierung als Ausbildungsstätte müssen unter anderem umfangreiche Nachweise zur personellen, räumlichen und technischen Ausstattung, zum Lehrplan und der Qualifikation der Dozent*innen erbracht werden.
Anschließend prüfen Vertreter*innen des Komitees vor Ort alle Angaben. Die Akkreditierung ist sieben Jahre lang gültig.