Zeitschrift KARDIOTECHNIK
Bücherjournal
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| Aus Fehlern lernen J. Borgwart, K. Kolpatzik |
„Mir ist ein Fehler passiert“ – die Folgen eines
solchen Satzes sind kaum zu überschauen. Der Vorwurf mangelnder Aufmerksamkeit
und Gewissenhaftigkeit steht schnell im Raum. Nach Angaben des Bundesministeriums
für Gesundheit, des Aktionsbündnisses Patientensicherheit e. V. und des AOK-Bundesverbandes
infizieren sich jedes Jahr 500.000 Menschen mit Krankenhauskeimen. Jedes Jahr
werden 40.000 Vorwürfe wegen eines medizinischen Behandlungsfehlers erhoben –
12.000 davon werden als solche anerkannt. Auch wenn der verständnisvolle Satz
„Wer arbeitet, macht Fehler“ sicher schon jeden einmal getröstet hat, sind gerade
in Gesundheitsberufen Fehler besonders prob lematisch. Denn selbst kleinste Fehler
können unübersehbare Folgen für die Gesundheit eines Patienten haben. Noch immer
finden viele im Gesundheitsjob Tätige nicht den Mut, offen einen Fehler zu bekennen,
und das, obwohl nur ein offener Umgang mit Fehlern die Möglichkeit bietet, diese
als Chance für Verbesserungen zu sehen und auch zu nutzen. Der Springer Medizin
Verlag hat aus diesem Grund die Pocket- Reihe „Top im Gesundheitsjob“ entwickelt.
Hier geben Autoren, die selbst im Gesundheitsjob tätig sind, praxiserprobtes Wissen
weiter. Das vorliegende Taschenbuch „Aus Fehlern lernen“ beschäftigt sich hierbei
mit dem Thema Fehlermanagement in Gesundheitsberufen. In dem praktischen Ratgeber
finden Leser wichtige Informationen zu einem angemessenen Fehlermanagement: Wo
sind Fehlerquellen erkennbar? Wie kann Fehlern vorgebeugt werden? Und nicht zuletzt:
Wie können betroffene Patienten informiert werden und die seelische Verarbeitung
bei Fehlern von Mitarbeitern gefördert werden. Unter der Rubrik „Meine Geschichte“
sprechen 15 Angehörige aus Gesundheitsberufen über Fehler, die sie in der Patientenbehandlung
gemacht haben: wie es dazu kam, wie damit umgegangen wurde und welche Lösungen
gefunden wurden. Der Ratgeber „Aus Fehlern lernen“ versteht sich als Einladung,
sich im eigenen beruflichen Wirkungskreis für eine neue Sicherheitskultur zu engagieren.
Wo Fehler offen und ohne Zeit zu verlieren kommuniziert werden, kann Schlimmeres
oftmals abgewendet werden. Oder Fehler können ganz vermieden werden, weil ihre
Ursachen erkannt und abgestellt worden sind.
Thomas Leusch, Düsseldorf